Eineiige Vierlinge: Wie wahrscheinlich ist es, dass man sie bekommt?

Die Vorstellung von Vierlingen ist schon beeindruckend, und wenn es sich dabei auch noch um eineiige Vierlinge handelt, wird das Ganze noch außergewöhnlicher. Eineiige Vierlinge sind eine der seltensten und faszinierendsten Formen der Mehrlingsgeburten, bei denen alle vier Babys aus einer einzigen Eizelle hervorgehen, die sich in der frühen Phase der Schwangerschaft teilt. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass eine Frau tatsächlich eineiige Vierlinge bekommt? In diesem Beitrag klären wir, wie es zu eineiigen Vierlingen kommt und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sie entstehen.

Was sind eineiige Vierlinge?

Um die Wahrscheinlichkeit von eineiigen Vierlingen zu verstehen, müssen wir zunächst klären, was eineiige Mehrlinge sind. Eineiige Zwillinge entstehen, wenn eine einzelne befruchtete Eizelle sich nach der Befruchtung in zwei gleichartige Embryonen teilt. Diese Zwillinge haben nahezu identische genetische Informationen und sind daher genetisch identisch.

Im Fall von eineiigen Vierlingen passiert genau das: Eine befruchtete Eizelle teilt sich mehrfach und entwickelt sich zu vier genetisch identischen Babys. Eineiige Vierlinge sind also das Ergebnis mehrerer Teilungen einer einzelnen Eizelle – eine extrem seltene Form der Mehrlingsgeburt.

Die meisten Mehrlinge, die man in der Natur sieht, sind zweieiige (fraternal) Zwillinge oder Drillinge, bei denen mehrere Eizellen unabhängig voneinander befruchtet werden und unterschiedliche genetische Informationen haben. Eineiige Mehrlinge hingegen entstehen durch das Teilen einer einzigen Eizelle.

Wie entstehen eineiige Vierlinge?

Die Entstehung eineiiger Vierlinge ist äußerst selten und erfordert mehrere Teilungen der Eizelle. In der Regel gibt es vier mögliche Szenarien, wie eineiige Vierlinge entstehen können:

  1. Primäre Teilung (Zwei Teilungen): Eine befruchtete Eizelle teilt sich in zwei gleichartige Embryonen. Einer dieser Embryonen teilt sich erneut, und ein weiterer Embryo wird gebildet, wodurch insgesamt vier Babys entstehen.

  2. Sekundäre Teilung (Drei Teilungen): Ein Embryo teilt sich zweimal, wodurch eine weitere Zelle entsteht, die sich zu einem weiteren Embryo entwickelt, was zu einer vierköpfigen Familie führt.

  3. Spezifische Mutationen: Genetische Mutationen können auch eine Rolle spielen und seltene Formen der Zellteilung verursachen, die zu eineriigen Mehrlingsgeburten führen.

Diese speziellen Fälle machen die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eineiiger Vierlinge extrem gering.

Die Wahrscheinlichkeit für eineiige Vierlinge

Die Wahrscheinlichkeit, eineiige Vierlinge zu bekommen, ist sehr, sehr gering. Schätzungen zufolge tritt eineiige Vierlinge in etwa 1 von 15 Millionen Geburten auf. Das bedeutet, dass es wirklich extrem selten ist, dass eine Frau eineiige Vierlinge bekommt.

Im Vergleich dazu liegt die Wahrscheinlichkeit für die Geburt von eineiigen Zwillingen bei etwa 1 von 250 Geburten. Drillinge, ob eineiig oder nicht, sind ebenfalls viel häufiger, aber eineiige Vierlinge sind eine Seltenheit. Der Grund für diese niedrige Wahrscheinlichkeit liegt in der Komplexität und Seltenheit der Zellteilung, die erforderlich ist, um mehrere Embryonen aus einer einzigen Eizelle zu erzeugen.

Einige Faktoren können jedoch die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsgeburt beeinflussen:

  • Fruchtbarkeitsbehandlungen: Frauen, die Fruchtbarkeitsbehandlungen wie In-vitro-Fertilisation (IVF) oder Hormontherapien durchlaufen, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, Mehrlinge zu bekommen. Diese Behandlungen führen oft dazu, dass mehr als eine Eizelle gleichzeitig befruchtet wird, was zu Zwillinge, Drillinge oder sogar Vierlingen führen kann. In solchen Fällen handelt es sich jedoch in der Regel um zweieiige Mehrlinge, nicht um eineiige.

  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Geschichte von Mehrlingsgeburten, insbesondere eineiigen, kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass eine Frau Mehrlinge bekommt, aber auch diese Faktoren beeinflussen eher die Wahrscheinlichkeit von zweieiigen Zwillingen oder Drillingen, nicht eineiigen Vierlingen.

  • Alter der Mutter: Ältere Frauen, insbesondere solche über 35 Jahre, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit für die Geburt von Zwillingen, aber auch hier handelt es sich meist um zweieiige Zwillinge. Dies liegt an hormonellen Veränderungen, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass mehrere Eizellen in einem Zyklus freigesetzt werden.

Besondere Fälle und Rekorde

Es gibt nur wenige dokumentierte Fälle von eineiigen Vierlingen in der Geschichte der Geburtshilfe. Einer der bekanntesten Fälle ereignete sich im Jahr 2007, als eine Frau in den USA tatsächlich eineiige Vierlinge zur Welt brachte – ein außergewöhnliches Ereignis, das in den Medien breit berichtet wurde. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses ist so gering, dass es wirklich als ein medizinisches Wunder betrachtet wird.

Fazit: Eineiige Vierlinge sind extrem selten

Die Wahrscheinlichkeit, eineiige Vierlinge zu bekommen, ist mit etwa 1 zu 15 Millionen Geburten äußerst gering. Die Entstehung eineiiger Vierlinge erfordert mehrere sehr seltene Teilungen einer einzelnen befruchteten Eizelle, was die Häufigkeit dieses Ereignisses dramatisch reduziert. Zwar können Fruchtbarkeitsbehandlungen und genetische Faktoren die Wahrscheinlichkeit von Mehrlingsgeburten erhöhen, aber eineiige Vierlinge bleiben ein außergewöhnliches und sehr seltenes Phänomen.

Für werdende Eltern, die sich mit der Möglichkeit von Mehrlingen auseinandersetzen, ist es wichtig, die medizinische Betreuung und die notwendigen Vorbereitungen für eine Schwangerschaft mit Mehrlingen zu berücksichtigen – auch wenn es sich nur um eineiige Zwillinge handelt. Eine Schwangerschaft mit Mehrlingen birgt mehr gesundheitliche Risiken und erfordert oft eine genauere Überwachung durch Ärzte.

Die seltene Erscheinung von eineiigen Vierlingen macht sie zu einem faszinierenden Thema, das von der Wissenschaft und der Gesellschaft gleichermaßen bewundert wird.