Trennungen werden von Menschen äußerst individuell verarbeitet. So lässt sich auch pauschal keine feste Zeitspanne definieren, in welcher die Verarbeitung einer Trennung abgeschlossen sein sollte.
Besonders kompliziert zeigt sich die Trauerbewältigung in der Regel, wenn in die Trennung gemeinsame Kinder involviert sind – durch diese besteht zwischen den Eltern schließlich in den meisten Fällen auch nach dem Beziehungsende noch Kontakt. Somit zeigt sich die Paarebene als beendet, dennoch besteht weiterhin die Elternebene. Diese sollte möglichst gut gemeistert werden, um die Trennung für die Kinder nicht unnötig zu erschweren.
Glücklicherweise existieren jedoch einige bewährte Tipps, wenn es darum geht, eine Trennung so gut wie möglich zu verarbeiten – auch, wenn der Kontakt aufgrund der gemeinsamen Kinder noch weiterhin besteht. Welche das sind, zeigt der folgende Beitrag.
Dem Schmerz Raum geben
Besonders wichtig ist es, den Schmerz zuzulassen. Trennungen stellen einen tiefen emotionalen Einschnitt im Leben dar, denen ein entsprechender Raum gegeben werden muss. Auch den Kindern sollte somit altersgerecht vermittelt werden, dass man aktuell traurig ist, aber die Situation durch die Hilfe anderer Erwachsener bald bewältigt werden wird.
Somit dürfen die Kinder ruhig mitbekommen, dass es Mama oder Papa nicht gut geht. Dennoch ist es wichtig, ihnen gleichzeitig einen gesunden Umgang mit Krisen zu demonstrieren. Das bedeutet etwa, Verantwortung dafür zu übernehmen, dass sich der emotionale Zustand bald wieder bessert.
Sich über Gefühle austauschen
Daneben stellt es bereits eine große Hilfe dar, mit lieben Menschen in den Austausch zu gehen. Falls im persönlichen Bekanntenkreis keine Möglichkeit dazu besteht, stellen auch Caritas oder Diakonie Alternativen dar. Oft hilft auch eine Therapie, in welcher die Geschehnisse der Vergangenheit aufgearbeitet werden.
Besonders lohnenswert zeigt sich in der Regel der Austausch mit Menschen, die bereits ähnliche Trennungssituationen überstanden haben. Erfahrungen können daneben auch in Internetgruppen oder -foren gefunden werden, etwa zu dem Thema, sich trotz Liebe trennen zu müssen.
Um Unterstützung bitten
Bei einer Trennung sollte sich keinesfalls davor gescheut werden, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Oft hilft es, ein wenig Zeit für sich selbst zu haben, indem die Kinder von der Schule von Oma und Opa abgeholt werden oder sie ein Wochenende bei ihrer Tante oder ihrem Onkel verbringen – so wird wertvolle Zeit für das eigene Gefühlsleben und die Verarbeitung der Trennung geschaffen. Hier gibt es Warnsignale für Beziehungen ohne Liebe.
Kleine Oasen schaffen
Wie bereits erwähnt, kommt es nach einer Trennung maßgeblich darauf an, sich mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Für diesen Zweck können bewusst kleine Oasen geschaffen werden, in denen die eigenen Gefühle anerkannt werden.
Möglich ist dies zum Beispiel bereits im Rahmen eines bewussten Ein- und Ausatmens, dem Hören lauter Musik, dem ausdrucksstarken Tanzen oder der Ausübung einer kreativen Tätigkeit. Viele dieser Aktivitäten können sogar gemeinsam mit dem Nachwuchs unternommen werden, etwa das Tanzen oder das Malen. Um die eigene Trauer noch intensiver zu spüren, können auch bewegende Filme helfen.
Das Wichtigste ist, dass die Emotionen ein Weg nach außen finden. Dadurch wird auch das Risiko reduziert, in unpassenden Situationen die Fassung zu verlieren. Keinesfalls empfehlenswert ist es, gegen die eigenen Gefühle, die mit der Trennung verbunden sind, anzukämpfen. Dies verzögert den Heilungsprozess lediglich.
Ähnliche Beiträge