Hochzeit Sonennuntergang Braut Bräutigam Ist eine Hochzeit in unsicheren Zeiten ein Mittel für Beständigkeit

Ist eine Hochzeit in unsicheren Zeiten ein Mittel für Beständigkeit?

Laut den Medien ist die Welt im Jahre 2023 schon vierzehn mal untergegangen, mindestens. Heutzutage wird man überflutet mit negativen Nachrichten, die vielen Menschen zunehmend aufs Gemüt schlagen. Im Kontrast dazu steht der Blick aus dem Fenster, die ersten Krokusse leuchten in der lauen Frühlingssonne. In diesen verrückten Zeiten fehlt vielen Menschen Halt, Beständigkeit und vor allem Optimismus.

Kann eine Eheschließung, also die (hoffentlich) ewige Bindung an die wichtigste Person im Leben zu mehr Beständigkeit führen? Ist die Hochzeit eine stabile Säule im Leben oder kann Sie vielleicht sogar schädlich sein? Das möchten wir in diesem Beitrag erörtern.

 

 

„Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob das Herz zum Herzen findet. Der Wahn ist kurz, die Reu‘ ist lang.“ Friedrich Schiller

 

Dieses schöne Zitat eines der bedeutsamsten deutschen Dichter und Denker aus der kulturellen Epoche der Romantik haben wir hier entdeckt: Zitate und Sprüche Ehe & Heirat – Freidenker Galerie. Es beschreibt ziemlich gut, welche Chancen und Risiken vor der Eheschließung abgewogen werden sollte.

Das einzige Problem an diesem Abwägungsverfahren ist, dass sehr viele Emotionen im Spiel sind – die altbekannte rosarote Brille zum Beispiel. Hier objektiv abzuwägen, ob eine Hochzeit eine gute Idee sein könnte oder nicht, bleibt ein schwieriges Unterfangen. Vielleicht sollte man mit einer klassischen Pro-und-Kontra-Liste anfangen.

„Der Wahn ist kurz, die Reu‘ ist lang“. Der Kern dieser Aussage ist doch, dass Liebe blind machen kann. Das erregende Liebesspiel im Schlafzimmer kann für viele schöne Momente sorgen. Gleichermaßen „heiratet“ man aber auch die Probleme des Ehepartners bzw. der -partnerin. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille, diese alte Weisheit sollte man im Hinterkopf halten, bevor man den Hochzeitsplaner engagiert.

 

Doch führt eine Hochzeit denn nun zu Beständigkeit?

 

Die Deutschen sind im Grunde genommen von Geburt an schon verheiratet, nämlich mit der Sicherheit. Sicherheit ist das wichtigste Leitmotiv der Bürgerinnen und Bürger in der Bundesrepublik Deutschland. Planbarkeit, Verlässlichkeit, lieber auf Sicht fahren. Auf Nummer Sicher gehen.

Dass die Deutschen Sicherheit lieben, sollte spätestens jetzt jedem klar sein. Doch führt eine Hochzeit zu eben dieser ersehnten Beständigkeit im Leben? Im Grunde genommen sagt sie vor allem aus, dass man jeden Tag neben der selben Person aufwacht. Das kann ein Vorteil sein, muss es jedoch nicht automatisch! Spätestens, wenn nach dem ersten Ehestreit in getrennten Betten geschlafen wird, kann diese Beständigkeit neu definiert werden.

Finanzielle Vorteile kann die Hochzeit auf jeden Fall bieten. Idealerweise sollten jedoch beide Partner davon profitieren können. Je nachdem, wie die Hochzeit vertraglich geregelt ist, kann das jedoch auch ein großer Trugschluss sein. Es gab schon sehr viele Fälle, in welchen vor allem ein Teil des einst frisch verliebten Paares nach der Scheidung profitiert hat. Im bürokratischen Deutschland also lieber genauer hinschauen, auf was man sich da einlässt.

 

Die Zahl Vierzehn im Kontext der Hochzeiten

 

Dass die Welt scheinbar schon mindestens vierzehn mal untergegangen ist, haben wir nicht aus Zufall so formuliert. Laut einer Untersuchtung von destatis aus dem Jahr 2019 betrug die durchschnittliche Ehedauer bis zur Scheidung 14,8 Jahre. Erstaunlicherweise ist das wesentlich länger als der Vergleichswert aus dem Jahr 2010. In jüngster Vergangenheit haben Ehen wieder länger gehalten, was durchaus ein positives Zeichen für Beständigkeit sein kann.

Wobei Statistiken wahrlich keinen Platz für Emotionen haben. Nur weil eine Ehe länger hält, heißt das noch lange nicht, dass auch beide Seiten glücklich damit sind. Es kann ebenfalls ein Zeichen der Emanzipation sein, dass Ehen im Vergleich zu früheren Zeiten nicht mehr so lange halten. Beispielsweise war es für Frauen nahezu unmöglich, überhaupt eigenständig ein Leben aufzubauen. Bis 1958 konnte ein Ehemann das Dienstverhältnis seiner Frau entscheiden. Heutzutage ist das kaum vorstellbar.

Statistiken sind schön und gut, sie sagen jedoch nicht viel über den Einzelfall aus. Was bringt es den Leuten zu wissen, dass Ehen wieder länger halten, wenn die eigene Ehe zum Desaster wird? Davon gibt es genügend Horror-Geschichten im Umlauf. Menschenkenntnis ist vermutlich der beste Ratgeber, was Hochzeiten anbelangt. Man muss schon gut darin sein, seinen Gegenüber einzuschätzen, bevor man sich auf eine Ehe einlässt.

 

Gedanken zum Abschluss

 

Man könnte ganze Sabbatjahre mit der Diskussion füllen, ob eine Hochzeit in unsicheren Zeiten ein Mittel für Halt im Leben ist oder nicht. Es kommt immer auf den individuellen Einzelfall an. Die einen finden in der Ehe ihren Antrieb, Halt und ihr Glück im Leben. Für die anderen wird die Hochzeit früher oder später zum Desaster.

Zur Wahrheit gehört auch zu sagen, dass die Zeiten vor allem scheinbar unsicherer geworden sind. So schlimm es sich anhört: Krieg, Krisen und Pessimismus gab es schon immer. Der größte Unterschied liegt darin, dass die Gesellschaft heutzutage unter einer multimedialen Dauerbeschallung schlechter Nachrichten leidet.

Der Ursprung hinter dieser Negativ-Spirale ist, dass Menschen lieber auf negative Nachrichten klicken, dadurch mehr Geld verdient werden kann und den Rest kann sich jeder denken. Sprich es scheint so, als würde die Welt täglich untergehen, obwohl sich im Vergleich zu „den guten alten Zeiten“ gar nicht so viel geändert hat.

Kurz gesagt – ja, eine Ehe kann für Beständigkeit im Leben sorgen. Sie kann jedoch auch der Ursprung großer Trauer und Verzweiflung sein. Auch wenn dieses Ergebnis so unbefriedigend wie die letzte Liebesnacht nach 10 Jahren Ehe war, so entspricht es doch der Wahrheit. Jeder muss selbst entscheiden, ob eine Ehe für mehr Beständigkeit sorgt, oder ob sie die Situation nicht vielleicht sogar verschlimmert.

 

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